"Glasbild Bengener Lense - Das Wappen von Grafschaft Bengen"

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 Dorfgeschichte / Pfarrei Bengen

Vorgeschichtlich und mittelalterlich: Über die Kirche in Bengen

Im Garten des Gasthofes Rieck liegt ein etwa 20 m breiter Hügel mit umlaufendem Graben, eher Motte als Grabhügel.

In Bengen hatte das Stift St. Dionysius  in Lüttich ein Gut, an dem das Patronatsrecht der Kirche haftet. Im Jahre 1289 verkauften die Stiftsherren diesen Besitz der Abtei Steinfeld, die ihn 1290 durch Ankauf erweiterte (Staats Düsseldorf, Steinfeld Urk. Nr. 15 + 16 – G. Barsch. Das Främonstratenser – Mönchskloster Steinfeld 1857 S. 44. – Th.Pans, in: An.h.V.Ndrhn.95, 1913, S. 113). Im 14. Jahhundert. war Bengen als pfälzisches Lehen in der Hand des Grafen v. Neuenahr und zeitweise des Gerlach v. Isenburg und seiner Töchter Lyse und Adelheid. Die Letzteren verkauften Bengen zwar 1402 dem Ritter Dietrich v. Gymnich, jedoch heißt es 1405: Wilhelm v. Saffenburg (Graf zu Neuenahr) habe Dietrich v. G. das halbe Dorf Bengen verpfändet (Frick, Nr. 666, 734, 746, 862, 872). Bengen verblieb in der Folge bei der Grafschaft Neuenahr. Es wurde 1690 von den französischen Truppen eingeäschert und brannte dann 1705 ganz nieder (Frick, Nr. 1540 + 1768).

Die Abtei Steinfeld hat das Patronatsrecht bis zu ihrer Aufhebung behalten und ließ die Pfarrei später meist durch einen ihrer Mönche versehen. Im Jahre 1712 verlangte der Pfalzgraf als Landesherr die Wiederherstellung der Kirche, wobei insbesondere eine Ausbesserung des Turmes in Frage kam (Frick, Nr. 1603). Im Jahre 1714 wurde ein Neubau von dem Abt von Steinfeld konsekriert. Die heutige Kirche ist bis auf den Turm des 17. Jhd. ein Neubau vom Jahre 1910 nach Plänen des Architekten Tasche, Bonn.

Der quadratische Westturm von 4,40 m Seitenlänge ist im Erdgeschoß jetzt zu einer tonnengewölbten Durchgangshalle geöffnet. Die Glockenstube im 3. Geschoß hat auf jeder Seite eine flachbogige Doppel-öffnung auf Mittelpfeilern aus älteren Gesimsstücken. Das Dach des neuen Teiles reicht bis auf den acht-seitigen Spitzhelm.

Die alte Kirche war ein schlichter Bruchsteinbau mit halbrund geschlossenen gewölbtem Chor von 6,60 m Länge und 3,50 m Breite, der angeblich älter als das 16,6 m lange + 7,60 m breite Schiff war. Fenster und Tür waren rundbogig.

Im Jahre 1684 hatte die Kirche drei Altäre, rechts einen Marien-, links einen Heiligkreuzaltar, dem im 19. Jhd. als Magdalenenaltar erscheint. Im Jahre 1830 waren neben dem Hochaltar zwei Seitenaltäre vorhanden, der rechte der Muttergottes „geschnitzt“, der linke des sel. Hermann Josef „gemalt“. Der runde Taufstein war halb in die Mauer eingelassen. Von der Ausstattung wurden in den Neubau übernommen: 2 etwa 1 m hohe Holzbildwerke des 18. Jhd., vom Hochalter der Heil. Lambertus als Bischof mit Schwert und der sel. Herm. Josef als Prämonstratenser mit Christkind.

Aufzeichnungen von Matthias Hommes aus Bengen Linden-Str.3